Projekt Beschreibung

Besenwirtschaft im Berghof Zappendorf

Eröffnung der Straußwirtschaft am 14.08.2025

 

 

 

Seit über zwanzig Jahren führt die Weinstraße Mansfelder Seen von Unterrißdorf nahe der Lutherstadt Eisleben über Rollsdorf und Höhnstedt nach Zappendorf. Mit Weingütern, Winzern und Straußwirtschaften liegt bei Höhnstedt das Zentrum des regionalen Weinbaus. Am Endpunkt Zappendorf sind Weinberge und Straußwirtschaften hingegen selten.

Zur Belebung dieses Ortes eröffnet der Berghof an der dortigen Bergstraße am 14. August 2025 eine kleine Besenwirtschaft auf seinem Hof.

Das Gehöft befindet sich im Zappendorfer Denkmalbereich Straßenzug und ist mit einer ehemaligen Obstplantage im Naturschutzgebiet am Salzatal verbunden. Hier sowie im Garten des Gehöfts wurden im vergangenen Jahr Obstbäume gepflanzt, insbesondere historische und regionale Apfelsorten wie Kaiser Wilhelm und der Schöne von Nordhausen. Mit der Absicht, den Apfelwein als schmackhaftes Erfrischungsgetränk auch fernab seiner hessischen Heimat bekannt zu machen, beschäftigt sich der zukünftige Besenwirt Mathias Zisenis, ein Miteigentümer des Gehöfts, mit der Kelterei und der Herstellung des Getränks. Zur Durchführung der Besenwirtschaft entsteht in der ehemaligen Tischlerwerkstatt des Gehöfts eine kleine Gaststube. Im Hof wurde das Grundgerüst der zukünftigen Weinlaube errichtet, die gleichfalls bis zu zwölf Personen Platz bieten soll.


Die einfache Besenwirtschaft des Berghofs erwartet bis zum 13. September 2025 jeweils Donnerstag bis Samstag von 15:00 bis 18:00 Uhr mit Apfelwein und Flammkuchen aus eigener Herstellung seine Besucher. Am Sonntag, den 14. September soll die Hoföffnung zum Tag des offenen Denkmals® 2025 die diesjährige Saison beschließen. Gemeinsam lässt sich dann bei Hofführung, Kaffee und Kuchen über den Denkmalschutz allgemein und in Bezug auf den Berghof und den Denkmalbereich diskutieren.
Kürzlich wurde zum Berghof ein Weinberg am Höhnstedter Kreisberg erworben. Dadurch besteht die Möglichkeit, den Berghof zum Weingut zu erheben und zukünftig auch Weine aus eigenem Anbau in der Besenwirtschaft zu verkosten.

Hintergrundinformationen

Der heutige BERGHOF geht zurück auf das Kossätengut Nr. 29 in Zappendorf. Um 1800 bestand das Kossätengut bereits aus einem eigenen Haus mit eigenem Ackerland, was für ein kleinbäuerliches Gehöft#1 zu jener Zeit nicht üblich war. Da sich das Land in Hofnähe aufgrund von Teilungen verringerte, kauften die damaligen Eigentümer 1812 einen Acker am Hügenberg hinzu. Seit 1888 ist das Wirtschaftsgrundstück am Hügenberg in seiner heutigen Größe urkundlich mit dem BERGHOF verbunden.
Zwischen 1850 und 1900 stieg die Bevölkerung Zappendorfs aufgrund des Bergbaubetriebs rasant an. Grundstücksverkäufe ermöglichten es, das Gehöft zu erweitern. Auf einer Karte von 1902 erscheint der BERGHOF bereits in seiner heutigen Größe und Gebäudeanordnung.
1940 erwarben der Landwirt und Fuhrwerksbesitzer Gustav Stöbe und seine Frau Gilda aus Osmünde das Gehöft. Ihre Tochter Ursula und deren Ehemann, der Tischler Paul Klassen führten den Hof ab 1980. Nach beider Tod übernahmen die heutigen Eigentümer 2024 das ehemalige Kossätengut.

#1 Kossäten wurden in anderen Gegenden auch Kotsassen oder Kötner genannt. Sie hatten meist nur ein kleines Haus, eine Kate, mit wenig Land zur Selbstversorgung drum herum und arbeiteten für einen Gutsherren.